Gewöhnung an Hörgeräte: Mit der Nr. 1-Strategie rasend schnell zum Hörerfolg - Hörgeräte-News
Eine Treppe symbolisiert den Eingewöhnungsmanager für Hörgeräte

Gewöhnung an Hörgeräte: Mit der Nr. 1-Strategie rasend schnell zum Hörerfolg

Nahezu jedes Hörgerät hat einen kleinen, automatischen Trainer eingebaut, der Sie bei der Eingewöhnung unterstützt. Sie selbst müssen einfach nur Ihre Hörgeräte tragen, den Rest übernimmt der Eingewöhnungsmanager.

1. Gewöhnung an Hörgeräte – deshalb ist es sinnvoll

Im Idealfall suchen Sie sich Ihr neues Hörgerät aus und sind vom Start weg damit glücklich. Mit den aktuell verfügbaren Modellen ist das fast immer möglich. Es gibt jedoch besondere Situationen, die ein wenig Akklimatisierung erfordern.

  • Einsteiger haben oft mehrere Jahre gezögert, bevor sie sich Hörgeräte kaufen. Während dieser Zeit sind zu wenig Hörreize auf die Nervenbahnen gelangt. Die Folge ist eine Hörentwöhnung. Viele Klänge erscheinen ungewohnt, auch die Lautstärke kann zunächst als zu hoch empfunden werden.
  • Wenn geübte Hörgeräteträger nach einigen Jahren eine neue Hörtechnik kaufen, ist diese oft sehr viel leistungsfähiger. Das zeigt sich auch im Übertragungsbereich der Frequenzen. Gerade die helleren Töne konnten ältere Hörgeräte nicht sehr gut verstärken. Heute ist das anders, das Spektrum der Töne, die das Hörgerät überträgt, ist sehr viel breiter geworden. Eigentlich ist das eine enorme Bereicherung, aber die Wahrnehmung dieser neuen Töne muss erst einmal wieder „gelernt“ werden.
  • Die neuesten Hörgeräte weisen oft eine ganz andere Brillanz auf als frühere Modelle. Es werden unglaublich viele Facetten der Klangumgebung übertragen. Sprache und Geräusche können oft gleichwertig dargestellt werden, ohne dass es Verstehprobleme gibt. Das ist ein riesiger Gewinn für Hörgeräteträger, denn Ihr Hören kommt jetzt dem eines Normalhörenden so nah wie nie zuvor. Dennoch kann diese Klangfülle zunächst ein wenig überfordern.
Leiter in den Himmel, daran hängt ein Hörgerät
Mit einer gezielten Gewöhnungsstrategie werden Sie Ihre Hörgeräte schon nach kürzester Zeit nicht mehr hergeben wollen.

Ganz egal, weshalb der Akklimatisierungsbedarf besteht: Sie müssen sich keine Sorgen machen, es ist alles ganz einfach. Die Eingewöhnungszeit können Sie als Training betrachten. Wer seine Muskeln eine Weile nicht bewegt hat, wird sich vermutlich auch nicht sofort zu sportlichen Wettkämpfen anmelden. Gönnen Sie sich ein wenig Zeit und entdecken Sie Ihre neue Hörumgebung.

2. Manuelle Akklimatisierung vs. Automatischer Eingewöhnungsmanager

Bisher wurden Hörgeräte zunächst etwas leiser eingestellt als eigentlich benötigt. Ca. 3 Monate nach dem Kauf wurde ein Termin beim Hörakustiker vereinbart. Der hat dann die Verstärkung ein wenig angepasst. Das wurde einige Male wiederholt, bis das gewünschte Ziel erreicht wurde. Natürlich führt Sie dieser Weg zum Ziel. Aber er ist zeitaufwändig. Die Gewöhnung an Hörgeräte erfolgt stufenweise, und nach jedem Termin ist der Klang wieder etwas anders.

Hörgeräte mit AutoAkklimatisierung führen Sie ganz allein durch die Gewöhnungsphase. Der Hörakustiker definiert die Start- und Zielwerte und bestimmt den Zeitraum, in dem die Akklimatisierung ablaufen soll. Dabei gibt es die Wahl zwischen zwei Wochen und mehreren Monaten. Die Anhebung der Verstärkungswerte geschieht gleitend, und Sie selber müssen nichts dafür tun. So gelingt die Gewöhnung an Hörgeräte spielend leicht, unaufdringlich und äußerst bequem.

3. Diese 3 Vorteile bringt der Eingewöhnungsmanager

  1. Sie können die Termine zum Nachjustieren nicht mehr vergessen. Oft ist es nämlich so, dass der Folgetermin gerade ungünstig liegt und verschoben wird. Und schon vergehen weitere Monate, bis man wieder daran denkt. Allerdings sind das Monate, in denen Sie eigentlich zu wenig hören. Das ist, als ob Sie beim Sport mit dem Training aussetzen oder die Intensität verringern. Die Gewöhnung an Hörgeräte ist verlangsamt. Diese Verzögerung passiert garantiert nicht, wenn der Eingewöhnungsmanager die Aufgabe übernimmt.
  2. Die Schritte, die die automatische Akklimatisierung vornimmt, sind so winzig klein, dass Sie sie im Alltag gar nicht wahrnehmen. Die Gewöhnung an die neuen Klänge geschieht ganz unbewusst, quasi im Vorbeigehen. Das manuelle Nachstellen beim Hörakustiker erfolgt immer in größeren Schritten, die auch deutlich spürbar sind. Das ist nicht schlimm, fühlt sich aber jedesmal ein wenig ungewohnt an. Bei der gleitenden Anpassung merken Sie gar nicht, dass die Hörgeräte im Hintergrund Veränderungen vornehmen. Aber vielleicht fällt Ihnen auf, dass Sie immer besser hören.
  3. Es wird sichergestellt, dass Sie innerhalb der ersten Wochen oder Monate auf jeden Fall Ihr individuelles Hörziel erreichen. Das bringt Ihnen nicht nur ein besseres Sprachverstehen, sondern auch mehr Entspannung beim Zuhören und schönere Klangerlebnisse. Bestimmt wollen Sie das Optimum aus Ihren Hörgeräten herausholen. Mit dem Eingewöhnungsmanager gelingt das spielend leicht.
Gewöhnungsmanager im Hörgerät Beispiel
Beispiel für einen Gewöhnungsmanager: Start- und Zielverstärkung werden vom Hörakustiker definiert. Der Zeitraum für die Anpassung kann frei gewählt werden. Von 1 Woche bis zu mehreren Monaten ist alles möglich.

Sollte es Ihnen dennoch einmal zu schnell oder zu langsam gehen, können Sie jederzeit mit Ihrem Hörakustiker Kontakt aufnehmen. Er kann dann die Geschwindigkeit oder Intensität des Eingewöhnungsmanagers nach Ihren Wünschen verändern. Vielleicht müssen Sie dazu noch nicht einmal das Fachgeschäft aufsuchen. Viele der neuen Hörgeräte bieten einen speziellen Ferneinstellungs-Service über das Internet.

Ganz egal, für welchen Weg Sie sich entscheiden: Wichtig ist, dass die Gewöhnung an Hörgeräte zügig stattfindet und die Akklimatisierung nicht in Vergessenheit gerät.

4. Weitere Tipps, um schnell besser zu hören

Es gibt noch unterstützende Aktivitäten, die Sie selbst während der Startphase machen können. Stellen Sie sich die Gewöhnung an Hörgeräte einfach wie ein Fitnesstraining vor – dort gibt es auch verschiedene Methoden, die Sie schneller fit machen.

Akustische Entdeckungsreise

Blick in einen Wohn- Essraum
Entdecken Sie, wie Ihre Wohnung klingt! So werden Alltagsgeräusche ganz schnell vertraut.

Wenn Sie Ihre Hörgeräte ganz neu erhalten haben, dann machen Sie doch mal einen Spaziergang durch Ihre Wohnung. Vielleicht beginnen Sie in einem leisen Raum, dem Schlafzimmer. Schütteln Sie die Bettdecke auf, öffnen Sie Schränke und Schubladen, räumen Sie Kleidungsstücke weg. Hören Sie dabei ganz bewusst hin. Was nehmen Sie wahr? Wie klingt das alles? Was hat sich verändert? Gehen Sie anschließend durch die anderen Räume. Achten Sie auf Ihren Trittschall. Öffnen Sie Türen, hantieren Sie mit Gegenständen, blättern Sie in Büchern. Drehen Sie mal den Wasserhahn auf. Entdecken Sie Ihre Klangumgebung und machen Sie sich mit den Geräuschen Ihrer Wohnung vertraut.

Hörgeräte immer tragen

Sanduhr steht auf Zeitung
Die Gewöhnung an Hörgeräte wird deutlich leichter, wenn Sie sie so viel wie möglich tragen.

Immer heißt: Solange Sie wach und aktiv sind. Setzen Sie Ihre Hörgeräte morgens ein, und legen Sie sie vor dem Schlafengehen ab. Es ist wichtig, dass die kleinen Sinneszellen im Innenohr ordentlich zu tun haben. Denn nur dann geben sie genügend Impulse auf die Hörnervenbahn weiter. Wenn einzelne Nervenfasern regelmäßig in Benutzung sind, dann werden diese Hör-Autobahnen ausgebaut und behalten ihre Funktionsfähigkeit.

Das ist ähnlich wie Muskeltraining: Nur wenn Sie Ihre Muskeln regelmäßig benutzen, bleiben sie fit und leistungsfähig. Ihr Gehirn braucht eine tägliche Mindesttragezeit von 6 Stunden. Jede einzelne Stunde mehr ist jedoch ein Gewinn für Ihr Hörzentrum. Die Gewöhnung an Hörgeräte wird deutlich beschleunigt, und das vertraute Gefühl für die Klänge stellt sich sehr bald ein. Übrigens: Auch wenn niemand da ist, der mit Ihnen spricht, sollten Sie Ihre Hörgeräte tragen. Sprache allein reicht nämlich nicht aus, um Ihre Hörnerven zu reaktivieren. Jedes Geräusch, das Sie wahrnehmen, ist Training für Ihre Ohren, alles hat einen positiven Einfluss auf die Gewöhnung.

Aufmerksam hören

Frau schaut aufs Meer und lauscht den Wellen
Nehme Sie Ihre Umgebung bewusst und aufmerksam wahr. Das ist ein wunderbares, leichtes Training für Ihre Ohren.

Ein weiterer Tipp ist das aufmerksame Hinhören. Damit ist nicht nur das höfliche Zuhören im Gespräch gemeint. Lauschen Sie ganz bewusst in Ihre Umgebung hinein. Versuchen Sie, die einzelnen Klänge aus dem Gesamtgemisch herauszuhören. Wenn Sie sich ein Glas Wasser einschenken, hören Sie hin, wie das klingt. Oder wenn Sie draußen unterwegs sind, entdecken Sie, was da alles auf Sie einströmt. Das bewusste Hören trainiert Ihren Wahrnehmungsfilter. Es macht sie mit Klängen vertraut und sorgt dafür, dass Ihr Gehirn unwichtige Geräusche leichter ausblenden kann.

Avatar von Cornelia Rill

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